aufgeschlagene Bibel mit Johannes 3,16

St. Mar­ti­ni-Pas­tor

Olaf Lat­zel

Seit Jahr­zehn­ten ist zu hö­ren: Wer von Ge­richt und Höl­le spricht, wer nur Bi­bel und Be­kennt­nis gel­ten lässt, pre­digt die Kir­chen leer. Die Pra­xis spricht ei­ne an­de­re Spra­che und an Olaf Latzel’s Pre­digt­stät­te, der Bre­mer St. Mar­ti­ni­kir­che, wur­de er­neut der Ge­gen­be­weis er­bracht. Die Got­tes­diens­te sind voll und der Live­stream im In­ter­net brummt. Die Pre­digt­hö­rer sind je­doch kei­ne Fun­da­men­ta­lis­ten und Fa­schis­ten, wie ein net­ter Pfarr­kol­le­ge in Bre­men sin­nier­te. Vom Dok­tor bis zum Schul­ab­bre­cher und vom Greis bis zum Teen­ager sind al­le Be­völ­ke­rungs­schich­ten un­ter Latzel’s Kan­zel ver­sam­melt. Wo Je­sus ge­pre­digt wird, der von sich sagt, dass er das Brot des Le­bens ist, wer­den Men­schen satt. Wo Lat­zel drauf steht, steckt Klar­text für Je­sus drin. Fakt ist, das ge­fällt nicht al­len. Be­son­ders de­nen, die ei­ne Aus­sa­ge ger­ne ver­dre­hen oder nicht ver­ste­hen wol­len. Selbst dann, wenn der We­ser-Pas­tor ei­ne ver­kürz­te For­mu­lie­rung ge­ra­de rückt und über­flüs­si­ger­wei­se auch noch um Ent­schul­di­gung bit­tet, wol­len be­son­ders die von der „Kir­che der Ver­ge­bung“ nichts da­von gel­ten lassen.

Auch wenn Lat­zel von sei­nen Geg­nern im­mer wie­der mit Wor­ten, Dro­hun­gen oder Schmie­re­rei­en eins vor den Latz ge­knallt be­kommt, geht er treu sei­nen Weg. Er gräbt sich in die Bi­bel ein, för­dert Schät­ze zu Ta­ge und lie­fert Schwarz­brot von der Kan­zel, auf der schon der Lie­der­dich­ter Joa­chim Ne­an­der (*1650 – †1680) stand. Ei­ne Zei­le aus dem Ne­an­der-Lied „Lo­be den Her­ren, den mäch­ti­gen Kö­nig“ kann der heu­ti­ge Mar­ti­ni-Pas­tor ver­mut­lich aus vol­lem Her­zen sin­gen: „In wie­viel Not hat nicht der gnä­di­ge Gott über dir Flü­gel gebreitet!“

Lutz Scheuf­ler

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