Die beiden großen Kirchen in Deutschland verlieren womöglich bis 2060 die Hälfte ihrer Mitglieder. idea fragte Christen, was die Kirchen jetzt tun müssen, um dieser prognostizierten Entwicklung entgegenzuwirken.
Bekehrungspredigt statt Belehrungsrhetorik
Obwohl im Missionsbefehl „Gott will alle“ drin steckt, geht es im Reich Gottes nicht um große Mitgliederzahlen, sondern um Jesus-Nachfolge. Darauf lassen sich nach Aussage von Jesus nicht viele Menschen ein. Der schmale Weg, den nur wenige finden, bleibt dennoch Hauptthema der christlichen Gemeinde, damit niemand auf dem breiten Weg verloren bleiben muss. Wird jedoch werbende Bekehrungspredigt durch weltrettende Belehrungsrhetorik ersetzt, sind die Landeskirchen am Tropf der Kirchensteuer im Jahr 2060 nichts weiter als ein dahinsiechendes Immobilienunternehmen. Erfolgreich vertreiben sie bereits heute Jesus-Gläubige aus ihren Mitgliederkarteien. Die Zukunftsfrage der christlichen Kirche macht sich nicht an der Mitgliederzahl fest, sondern an Christus und dem Inhalt der Verkündigung. Lebendige Gemeinden wird es daher bis zu dem Tag geben, an dem Jesus hier das Licht ausmacht.
Lutz Scheufler (Waldenburg bei Zwickau), Evangelist, Liedermacher
und Leiter des Evangelisationsteams
© Nachrichtenagentur idea