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Die Kir­che kann Men­schen anlocken

Mei­ne evan­ge­li­sche Kir­che, der ich seit mei­ner Tau­fe an­ge­hö­re und die ich durch mei­nen Pfar­rer­va­ter noch be­son­ders lie­be, macht mir mehr und mehr zu schaf­fen. Sie gibt dem hung­ri­gen Kir­chen­volk bi­bel-un­treue Pas­to­ren und or­di­niert kei­nen, der bi­bel­treu aus­ge­bil­det ist, z.B. in der Frei­en Theo­lo­gi­schen Hoch­schu­le Gie­ßen. Die Kir­che ist po­li­tisch grün und lässt dar­an kei­nen Zwei­fel, weil sie sehr viel über Po­li­tik und Öko­lo­gie spricht. Ist das ein wich­ti­ges geist­li­ches The­ma? Wes­halb ver­pflich­tet sie sich der Gen­der-Ideo­lo­gie, aus fi­nan­zi­el­len Grün­den? Lo­gisch-ver­nünf­ti­ge Gründ da­für se­he ich kei­ne. Das ge­mein­sa­me »Ge­bet« mit Leu­ten, die un­se­ren er­höh­ten Herrn Je­sus has­sen und be­kämp­fen, zer­reißt mir das Herz. Aber ich blei­be drin. Jahr­hun­der­te­lang schon singt und spricht man hier das »Herr, er­bar­me dich«, An­be­tung, Dank, Für­bit­te und Be­kennt­nis mit den­sel­ben Wor­ten, die im­mer noch gül­tig, ver­ständ­lich und er­ha­ben sind. Mit Tau­fe, Kon­fir­ma­ti­on, Trau­ung und Be­er­di­gung hat die Kir­che das Glück, Men­schen an­zu­lo­cken, die Je­sus noch nicht ken­nen. Bei die­sen Ge­le­gen­hei­ten sind Zu­hö­rer of­fen, ja, sie er­war­ten ge­ra­de­zu et­was vom Him­mel. Welch ei­ne Chan­ce! In un­se­rem Land darf die Kir­che die Kin­der das Evan­ge­li­um leh­ren. Ein­zig­ar­tig sind die Ta­ge und Fes­te des Kir­chen­jah­res, für die es in kei­ner Frei­kir­che fest­ge­leg­te Bi­bel­tex­te und Fest­lie­der gibt. Man ge­hört räum­lich zu ei­ner Ge­mein­de, in der man wohnt und die an­de­ren Kir­chen­be­su­cher auch in der Wo­che trifft. Wenn man al­so Pfar­rer hat, die je­den Sonn­tag Gott und sein Wort in den Mit­tel­punkt stel­len und uns flei­ßig den Bi­bel­text aus­le­gen, so wie ich es er­le­ben darf – dann muss man die­se kirch­li­che Hei­mat wirk­lich nicht verlassen.

Dr. Chris­ta-Ma­ria Steinberg

© Der Sonn­tag Nr. 43 /​2018
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