Erlabrunn (idea) – Der Evangelist Michael Kaufmann vom Evangelisationsteam des sächsischen Evangelisten und Liedermachers Lutz Scheufler (Waldenburg) hat in den vergangenen Wochen auf einer Corona-Station im Krankenhaus in Erlabrunn (Erzgebirge) ausgeholfen. Wie er gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, hat er dort seine Hilfe angeboten, weil er das medizinische Personal entlasten wollte.
In dem Vorstellungsgespräch habe er berichtet, dass er als Evangelist tätig sei. Daraufhin habe ihn die Pflegedienstleiterin der Klinik für Innere Medizin, Siiri Peisker, darum gebeten, die Patienten auf der Corona-Station des Krankenhauses zu besuchen. Unter erschwerten Bedingungen – mit Maske, Plastikvisier und kompletter Schutzausrüstung – habe er mit den Patienten gemeinsam Adventslieder gesungen, ihnen aus der Bibel vorgelesen und auch mit ihnen gebetet: „Soweit es den Patienten möglich ist, singen oder summen sie mit oder hören einfach nur zu.“ Manche seien irgendwann wieder eingeschlafen, so Kaufmann.
Einige Patienten hätten zu ihm gesagt: „Vielen Dank, dass ich mal wieder das Wort Gottes hören durfte. Das tat mir richtig gut.“ In Zusammenarbeit mit dem Krankenhauspersonal sei er auch immer wieder auf die Patienten hingewiesen worden, die im Besonderen einen Besuch nötig hatten, da sie bereits seit Wochen auf der Station liegen. Kaufmann: „Vor den Schwestern, Pflegern und Ärzten kann ich nur den Hut ziehen, wenn ich sehe, was sie an Arbeit bewältigen.“
Mit dem Coronavirus infiziert
Vor der Arbeit im Krankenhaus hat der 52-Jährige mit seiner Ehefrau über die Möglichkeiten einer Covid-19-Erkrankung gesprochen. Natürlich hoffe man, so Kaufmann, dass einem nichts passiert, aber manchmal müsse man ein „Risiko“ eingehen und auf Gott vertrauen, wenn man die Menschen mit der Liebe Gottes erreichen wolle.
An Heiligabend habe er schließlich selbst Erkältungssymptome bei sich wahrgenommen. Ein Corona-Test nach den Feiertagen habe seine Vermutung bestätigt: Auch er hat sich mit dem Virus angesteckt. Er habe mit starkem Fieber zu kämpfen gehabt, befinde sich nun aber auf dem Weg der Besserung.
Der vierfache Familienvater ist aber davon überzeugt, dass der Dienst an den Corona-Patienten keine falsche Entscheidung war. Er glaube, dass er in vielen Situationen genau am richtigen Platz gewesen sei. Trotz der Erkrankung wolle er – nach vollständiger Genesung – noch einmal eine Woche die Menschen im Krankenhaus besuchen.
© Nachrichtenagentur idea /05.01.2021